Kinderarztversorgung in Luckenwalde: Ein systemisches Problem braucht gemeinsame Lösungen

Die Schließung der Kinderarztpraxis Dr. Hertel zum 31. Dezember 2025 ist mehr als nur eine lokale Hiobsbotschaft für Luckenwalde. Sie ist ein Symptom eines deutschlandweiten Problems, das die medizinische Versorgung im ländlichen Raum seit Jahren vor immer größere Herausforderungen stellt. Nach einem intensiven 30-minütigen Gespräch mit Dr. Tanz, dem Geschäftsführer der medizinischen Versorgungszentren des KMG Klinikums, wird deutlich: Es gibt keine einfachen Lösungen, aber es gibt Hoffnung – wenn wir alle zusammenarbeiten.
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Die Realität: Trebbin als Kompromiss, Jüterbog als Warnsignal

Während für Trebbin bereits zwei Kinderarzt-Bewerber in aussichtsreichen Gesprächen stehen, zeigt das Beispiel Jüterbog die Dimension des Problems: Nach vier Jahren enormem Aufwand konnte endlich eine Kinderärztin gewonnen werden – die nun nach Wittenberg wechselt. Dieses Beispiel verdeutlicht, dass selbst erfolgreiche Anwerbungen keine Garantie für langfristige Lösungen sind.

Für Luckenwalde bedeutet dies zunächst: Trebbin könnte mittelfristig eine praktikable Alternative werden – bis wir eigene Lösungen entwickelt haben. 19 Kilometer nach Trebbin zu fahren, ist zwar nicht ideal, aber allemal besser als 30–50 Kilometer zu entfernteren Praxen. Wir haben zwar noch eine regional ansässige Ärztin, aber diese kann keine neuen Patienten mehr aufnehmen.

Eine Realität, die uns vor große Herausforderungen stellt.

Das systemische Problem: Warum der ländliche Raum benachteiligt ist

Die Kinderarztversorgung in ländlichen Regionen steht vor strukturellen Herausforderungen, die die Politik bisher nicht lösen konnte:

Die Hürden für Ärzte:

  • Unternehmerisches Risiko: Viele Ärzte scheuen zunächst die Selbstständigkeit und bevorzugen Anstellungen
  • Geringere Patientenzahl: Ländliche Regionen bieten weniger Patienten, was die Wirtschaftlichkeit erschwert
  • Infrastruktur: Fehlende Unterstützung bei Praxisführung, IT-Systemen und Verwaltung
  • Lebensqualität: Junge Ärzte suchen oft urbane Lebensräume mit besserer Infrastruktur
  • Familiäre Faktoren: Partnerfindung und Kinderbetreuung sind in kleineren Städten herausfordernder

Die demografische Realität:

  • Sinkende Geburtenzahlen reduzieren die Nachfrage nach Kinderärzten
  • Abwanderung junger Familien in städtische Ballungsräume
  • Überalterung der Ärzteschaft ohne ausreichend Nachwuchs

Was andere Kommunen erfolgreich gemacht haben

Erfolgreiche Kommunen haben erkannt, dass die Anwerbung von Ärzten mehr als nur das Bereitstellen von Praxisräumen erfordert:

Erfolgsmodelle:

  • Willkommenspakete: Städte wie Prenzlau bieten umfassende Unterstützung bei der Niederlassung
  • Angestelltenverhältnisse: Kommunale MVZs schaffen sichere Arbeitsplätze ohne unternehmerisches Risiko
  • Lebensqualität: Unterstützung bei Wohnungssuche, Kinderbetreuung und Partnervermittlung
  • Netzwerkarbeit: Intensive Zusammenarbeit mit Universitäten und Weiterbildungseinrichtungen
  • Finanzielle Anreize: Übernahme von Investitionskosten und Mietgarantien

Unser Weg: Klotzen statt meckern

Das KMG Klinikum unternimmt bereits konkrete Schritte:

  • Ausschreibung auf praxisboerse.de
  • Kassenärztliche Ausschreibung läuft
  • Intensive Netzwerkarbeit und Werbung
  • Bewusst niedrige Hürden für potenzielle Nachfolger

Ein Kompromiss, der leider nicht funktioniert

Wir haben gemeinsam mit dem KMG-Klinikum an einer Übergangslösung gearbeitet: Die Praxis sollte mindestens ein halbes Jahr lang mit Ärztepersonal aus der KMG-Klinik und Schwestern weitergeführt werden. Der Plan war, montags, mittwochs und freitags zu festen Sprechzeiten ein Grundangebot zu schaffen und Patientenanfragen abzuwickeln. Das hätte Druck genommen und Zeit verschafft.

Leider ist dieser Kompromiss personell nicht umsetzbar. Auch das KMG-Klinikum kämpft mit Personalengpässen und arbeitet teilweise mit Leihärzten. Die Realität zeigt: Das Personalproblem zieht sich durch das gesamte Gesundheitssystem.

Aber das reicht nicht aus. Wir benötigen ALLE Luckenwalder!

Was wir gemeinsam unternehmen können:

  1. Netzwerken: Jeder kann in seinem Umfeld nach Kinderärzten oder Medizinstudenten suchen
  2. Unterstützung zeigen: Dem KMG-Klinikum und den MVZs den Rücken stärken statt zu kritisieren
  3. Aktiv werben: Luckenwalde als attraktiven Arbeits- und Lebensort bewerben
  4. Zusammenhalten: Gemeinsam sind wir stärker als alleine
Auch wenn die Suche nach einer neuen Kinderärztin oder einem Kinderarzt in Luckenwalde anspruchsvoll wird – wir lassen nicht locker, denn es gibt Lösungen!

Lösungsansätze für die Zukunft

Kurzfristig:

  • Trebbin-Option nutzen: Bis eine Lösung für Luckenwalde gefunden ist
  • Telemedizin ausbauen: Digitale Sprechstunden können Wege verkürzen
  • Kooperationen stärken: Zusammenarbeit mit umliegenden Praxen intensivieren
  • Rufbus-Erweiterung: Junge Mütter ohne Führerschein benötigen bezahlbare Transportmöglichkeiten zu Kinderärzten (z. B. nach Trebbin)

Mittelfristig:

  • MVZ-Ausbau: Angestelltenverhältnisse schaffen mehr Sicherheit für Ärzte
  • Ausbildungskooperationen: Zusammenarbeit mit medizinischen Fakultäten
  • Lebensqualität verbessern: Attraktivere Rahmenbedingungen für junge Familien

Langfristig:

  • Bundesweite Reformen: Verbesserung der Rahmenbedingungen für ländliche Praxen
  • Innovative Versorgungsmodelle: Neue Konzepte für die Flächenversorgung
  • Nachwuchsförderung: Gezielte Werbung für den Arztberuf im ländlichen Raum

Kein Platz für Aktionismus

Es ist nicht sinnvoll, bei diesem komplexen Thema plakativ zu handeln oder um das Problem herumzureden. Wir müssen an Lösungen arbeiten, nicht an Schuldzuweisungen. Die Herausforderung ist real, aber sie ist nicht unlösbar – wenn wir alle zusammenarbeiten.

Unser Versprechen

Als GFL bleiben wir dran! Wir unterstützen alle Bemühungen des KMG Klinikums und halten engen Kontakt. Das geplante persönliche Gespräch mit Dr. Tanz ist ein wichtiger Schritt. Wir werden transparent über alle Entwicklungen informieren – auch über Rückschläge.

Der Kassenarztsitz geht nicht verloren – das ist die gute Nachricht. Andere Kinderärzte können ihn übernehmen. Dafür müssen wir aber alle gemeinsam kämpfen.

Aufruf an alle Luckenwalder

Sollte jemand den „weißen Elefanten schießen“ und eine schnelle Lösung finden – die Sektflasche steht bereit! Aber realistisch betrachtet wird es ein langer Weg mit vielen kleinen Schritten.

Wir müssen klotzen, nicht meckern. Wir müssen netzwerken, nicht resignieren. Wir müssen zusammenhalten, nicht auseinanderdriften.

Die Kinderarztversorgung in Luckenwalde ist mehr als nur ein medizinisches Problem – sie ist ein Test für unsere Gemeinschaft. Bestehen wir ihn gemeinsam!

Transparenz statt plakative Aktionen – Ehrlichkeit statt leerer Versprechen!

Euer Vertrauen ist unser Auftrag – Transparenz ist unser Weg!

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